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Juni 2021

Liebe Freundinnen und Freunde der GRÜNEN in Bubenreuth,
liebe Kommunalpolitik-Interessierte,
liebe Umwelt- und Klimaschutzbewegte!

Es sind merkwürdige Zeiten. Jens Spahn fordert die SPD auf, sich für deren Vorwürfe an ihn zu entschuldigen, obwohl ein Teil seiner Fehler bzw. der seines Ministeriums (beschrieben zum Beispiel in der ZEIT) absolut offenkundig sind. Paul Ziemiak verzapft ganz plump, „Kritik widerspräche der im Koalitionsvertrag vereinbarten Fairness im Wahlkampf“. Und im Lebenslauf von Annalena Baerbock befanden sich einige unsauber formulierte Stellen. Armin Laschet hat's besser gemacht: Er hat seine Tätigkeit an der RWTH Aachen gar nicht erst erwähnt, bei der Klausuren nicht mehr auffindbar waren und er Noten „aus der Erinnerung rekonstruiert hat“ (wodurch wohl auch jemand Klausurnoten erhalten hat, ohne die Klausur mitzuschreiben).
Da fehlt es wohl an der richtigen (Aus-)Bildung, deshalb gibt's heute Infos zum Komplex Bildung und Forschung in unserem Wahlprogramm.
Und wenn wir quasi schon beim Fachwissen sind: Auch etliche CDU/CSU-Politiker hatten vor einigen Wochen klar realisiert, dass der aktuelle CO2-Preis zu niedrig ist. Aber das scheinen sie im Vorwahlkampf wieder zu vergessen. Dass hier für besonders Betroffene ein sozialer Ausgleich unabdingbar ist, ist ja wohl allen klar. Dazu passt unser Beitrag zum Bundes-Klimaschutzgesetz, denn da geht es schlussendlich ebenfalls um CO2.
Und wir befassen uns mit dem aktuellen Stand zum Local Green Deal, Kurzstreckenflügen, den dahinschmelzenden Gletschern, der Reduktion des Fleischkonsums und dem Kohlweißling. Und natürlich haben wir wieder einen, diesmal sehr entspannenden Buchtipp.

Viel Spaß beim Lesen!

Ach ... und vielleicht können wir uns am ersten Julimontag wieder live treffen!

Aus der Gemeinde

Local Green Deal wird nichtöffentlich diskutiert

Unser Local Green Deal könnte auf kommunaler Ebene einen erheblichen Beitrag zur CO2-Reduktion leisten. Das aktuelle Urteil des Bundesverfassungsgerichts hat uns bestätigt, dass dringender Handlungsbedarf besteht (s.u.). Die Nachverhandlungen unseres Antrags laufen gerade nichtöffentlich innerhalb eines kleinen Arbeitskreises. Noch ist ungewiss, ob der von uns beabsichtigte Ruck für den Klimaschutz schlussendlich ausgelöst wird.

Aus der Bundespolitik

Bundes-Klimaschutzgesetz muss nachgebessert werden

Laut dem Bundesverfassungsgericht greift das Bundes-Klimaschutzgesetz, welches 2019 verabschiedet wurde, zu kurz, weil es nicht ausreicht, um die Freiheit und die Lebensgrundlagen künftiger Generationen zu schützen.

Im Urteil wird vor allem die Frage der Generationengerechtigkeit betont.
„Danach darf nicht einer Generation zugestanden werden, unter vergleichsweise milder Reduktionslast große Teile des CO2-Budgets zu verbrauchen, wenn damit zugleich den nachfolgenden Generationen eine radikale Reduktionslast überlassen und deren Leben umfassenden Freiheitseinbußen ausgesetzt würde.“

Gleichzeitig wurde mit dem Urteil bestätigt, dass es sich bei dem Klimaschutzgesetz um ein geeignetes Instrument handelt, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Allerdings fehlen in dem Gesetz konkrete Vorgaben, wie der Treibhausgasausstoß ...

Das GRÜNE Wahlprogramm.
Zweiter Teil: Bildung und Forschung ermöglichen

Auch diesen Monat möchte ich euch einen Teil des Wahlprogramms in Kurzform präsentieren. Wie beim letzten Mal habe ich die Inhalte ausgewählt, die aus meiner Sicht besonders wichtig und gegenüber anderen Parteien spezifisch und besonders sind.
Gerhard Seitfudem

Und darum geht es im Programm:
WIR FÖRDERN GUTE BILDUNG VON ANFANG AN
WIR STÄRKEN AUSBILDUNG UND STUDIUM
WIR ERMÖGLICHEN LEBENSBEGLEITENDES LERNEN
WIR VERBESSERN DIE BEDINGUNGEN FÜR WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG

Kurzstreckenflüge

11.10.2019, Deutschlandtag der Jungen Union, es spricht Tilman Kuban. Das Thema: Grüne Verbote und Klimaschutz: „Es soll auch noch Leute geben, die im Sommer in den Sommerurlaub nach Malle fliegen!", echauffiert sich Kuban und die Menge grölt zurück: „Malle ist nur einmal im Jahr!“ (Das Video dazu findet ihr hier, wie empfehlen den Einstieg bei Minute 5)
20210410_Annalena_Baerbock_Freisteller
Mai 2021: Die Grünen verkünden, dass sie innerdeutsche Flüge und Flüge ins benachbarte europäische Ausland überflüssig machen wollen, indem massiv in die Infrastruktur der Bahn investiert wird. Bis 2035 soll die Bahn zu einer schnelleren, komfortableren und günstigeren Alternative werden. Wettbewerbsverzerrungen durch eine Nichtbesteuerung von Kerosin sollen abgebaut werden, indem diese schrittweise eingeführt und an den Steuersatz für Benzin angepasst wird. Ziel ist, dass die Preise für Flüge und Bahnfahrten ...

Klimanotstand

Gletscher ­– was war das nochmal?

Blick_Alpspitze-Zugspitze_mit_Höllentalferner, G. Seitfudem 2018
Ende April hat der bayerische Umweltminister den „zweiten Bayerischen Gletscherbericht“ vorgestellt (→ Pressemitteilung). Gletscher versorgen Gebirgsbäche und Flüsse auch während der Trockenperioden im Sommer mit Schmelzwasser und dienen somit auch der Erhaltung von Ökosystemen. Ihre Eispanzer schützen labile Bergflanken vor dem Abrutschen.

Fünf Gletscher gibt es noch in Deutschland: den Südlichen und den Nördlichen Schneeferner sowie den Höllentalferner auf dem Zugspitzmassiv und in den Berchtesgadener Alpen den Watzmanngletscher und das Blaueis. Seit 1850 haben sie ungefähr 88 Prozent ihrer Fläche verloren und weit über 90 Prozent ihres Volumens.
Blick vom Gipfel der Alpspitze auf die Zugspitze und den Höllentalferner (2018)
Ihre gesamte Eisfläche beträgt nur noch weniger als einen halben Quadratkilometer.
Allein in den letzten zehn Jahren ist das Volumen um etwa 50 Prozent kleiner geworden. Und in etwa zehn Jahren werden diese Gletscher verschwunden sein.

In den Alpen ist der Temperaturanstieg durch die weltweite Klimaveränderung mit rund 2 Grad Celsius fast doppelt so hoch wie im globalen Durchschnitt. Der mit dieser Erwärmung neben dem Gletschersterben ebenfalls einhergehende Rückgang von Permafrostbereichen im Inneren der Berge gefährdet zusätzlich die Stabilität der Berge.

Grün im Alltag

MitTUN: Auf Fleisch verzichten

Noch so ein heißes, grünes Eisen – Fleischverzicht. Und nicht nur das, sondern der weitgehende Verzicht auf tierische Produkte, also z.B. auch auf Milch, Eier oder Butter; Lebensmittel, die selbstverständlich und in vielen Formen zu unserem Alltag gehören. Aber warum sollen wir anders essen? Aus gesundheitlichen Gründen? Aus Respekt vor dem Tier? Ja. Aber auch, um unser Klima und die Artenvielfalt zu schützen. Denn die Produktion und der Verzehr von tierischen Lebensmitteln haben gravierende Folgen für Mensch, Tier und Umwelt.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt ...

Aus dem Garten


pieris-rapae-5245438_1920
Ein bisschen schade fand ich es um die Blätter meiner kleinen Weide ja schon, aber als meine Tochter fragte „Soll ich die absammeln?“, antwortete ich mit einem entschiedenen „Nein“. Mittlerweile frage ich mich, ob die kleinen, gepunkteten Schmetterlingsraupen von der kleinen Weide überhaupt satt werden. Denn sie sind ja so spezialisiert, dass sie nicht an die
anderen Pflanzen herangehen. Wir haben auch herausgefunden, um welche Schmetterlingsraupen es sich handelt, und hoffen, dass wir der einen oder anderen beim Verpuppen zugucken können: Es ist der Große Kohlweißling.
Na, dann lasst es euch schmecken und kommt als Schmetterlinge wieder! Unser Rasen wird nämlich auch nicht mehr gemäht, seitdem neben uns ein „Garten des Todes“ mit Steinen und einem Rasenteppich ohne jegliches „Unkraut“ entstanden ist. Wir lassen blühen! Denn damit der Kohlweißling nicht zum Schädling wird, braucht es für das ökologische Gleichgewicht die Artenvielfalt.
Britta Gehle

Lesenswert – unser Buchtipp

Sy Montgomery erzählt von Tieren, die ihr Leben verändert haben. Den Anfang macht die Scotchterrier-Hündin Molly, mit der sie als kleines Mädchen am liebsten weglaufen will, während sie in Rüschenkleidchen und Spitzensöckchen dabei zusehen muss, wie der Hund von der Leine geht und Kaninchen jagt: „Ich wollte so sein wie Molly: Wild. Unerschrocken. Nicht zu halten.“ Als junge Frau sammelt Sy Montgomery bei einem Forschungsaufenthalt in Australien Daten über Emus und stellt fest, dass sie gar nicht so sehr hinter den Daten als vielmehr hinter den Emus her ist, einfach mit ihnen zusammen sein will. Es folgt ein Kapitel über das Schwein Christopher, einen Kümmerling, den sie aufpeppelt, den kein Zaun halten kann und der zum Liebling der Nachbarschaft avanciert.
SyMontgomery
Sy Montgomery:
„Einfach Mensch sein. Von Tieren lernen“

Diogenes, ISBN 978-3-257-07064-4
Voller Faszination und Verbundenheit beschreibt Sy Montgomery die Vogelspinne Clarabelle, die Border-Collies Tess, Sally und Thurber, die − unterschiedlich wie Tag und Nacht − ihr Leben bereichert haben, die drei Haushühner, die sie zur Ruhe kommen ließen, wenn sie ihnen abends über die Federn strich, und Octavia, eine Oktopus-Dame, die genauso neugierig auf die Autorin war, wie die Autorin auf sie, und diese mit ihren Saugnäpfen erschmeckte.

Lesen und verzaubern lassen und Tiere als das sehen, was sie sind: Unsere Mitgeschöpfe, die uns Lehrer sein können, wenn wir sie lassen. (Das Nachwort von Donna Leon kann man getrost auslassen.)

Britta Gehle

Termine

Grünmontag

Unser Grünes Montagstreffen findet in der Regel am 1. Montag im Monat statt.
Virtuell oder doch wieder physisch. Aktuelle Infos auf unserer Homepage.

Jede*r Interessierte ist herzlich willkommen. Jetzt mitTUN!
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