Newsletter_kopf
Juli 2021

Liebe Freundinnen und Freunde der GRÜNEN in Bubenreuth,
liebe Kommunalpolitik-Interessierte,
liebe Umwelt- und Klimaschutzbewegte!

Starten wir mit dem Kalauer der Woche: «Warum soll ein Elektro-Fahrzeug, das keine CO2-Emissionen verursacht, nicht schneller als 130 fahren dürfen? Das ist unlogisch», sagt Armin Laschet. In Aachen kommt der Strom halt immer noch aus der Steckdose, Reifen fahren ohne Abrieb! Schön, dass die Welt dort noch in Ordnung ist. Lasst uns gemeinsam verhindern, dass eine derartige Logik ins Kanzleramt einziehen kann!

Aber nun zu unseren heutigen Inhalten:
Wir beginnen mit dem aktuellen Terminkalender zur Bundestagswahl und stellen das Modell SoLaWi vor, an dem sich jede*r von uns beteiligen kann. Bevor wir euch den nächsten Teil des Grünen Wahlprogramms vorstellen, folgt ein steuerpolitisch erhellender Einblick in das Wahlprogramm der CDU/CSU. Und in der Rubrik „Klimanotstand“ informieren wir euch dann über die Klimarisiken in Deutschland.
Ein absolutes Highlight unter „Grün im Alltag“ ist Brittas Text zum Thema „Plastik“. Ergänzt wird er durch den aktuellen Buchtipp und die Beschreibung, wie man Bienenwachstücher selbst herstellen kann.
Ach: Und wann mähen eure Nachbarn ihren Rasen? Unten könnt ihr lesen, wie man es anders machen kann.

Übrigens: Die bisher erschienenen Newsletter-Ausgaben kannst du dir hier ansehen.

Viel Spaß beim Lesen!

Aktuell geplante öffentliche Termine bis zur Wahl

Donnerstag, 15.7., 19 Uhr
Claudia Roth in Erlangen, Röthelheimtreff
Dienstag, 3.8., 19.30 Uhr
OV-Sommerstammtisch am Entlaskeller (das Montagstreffen entfällt)
Samstag, 14.8., 10 bis 12 Uhr
Infostand mit unserer Direktkandidatin Tina Prietz vor dem Edeka
Freitag, 10.9., 17.9., 24.9., evtl. auch am 3.9., jeweils 18 bis 20 Uhr im Mörsbergeigarten
Wahl-O-Mat-Stammtisch
Alle Interessierten (egal ob jung oder alt) können vor Ort den Wahl-O-Mat
testen und mit uns über die dort gestellten Fragen diskutieren.
Sonntag, 26.9.
Bundestagswahl

Das gibt es auch in der Region

DSC_5927

Solidarische
Landwirtschaft
SoLaWi
und das
Grüne Wahlprogramm

Es ist eine der zentralen ökologischen Fragen unserer Zeit: Wie stellen wir unsere Lebensmittel her und wie verbrauchen wir sie? Die heute vorherrschende industrielle Landwirtschaft zerstört auf lange Sicht unsere Böden, verschmutzt unser Wasser und bedroht unsere Artenvielfalt. ... Deshalb wollen wir Grüne eine Agrarwende.“
S
o steht es in unserem Wahlprogramm.

Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten, haben meist nur die Wahl, entweder die Natur oder sich selbst auszubeuten. Ihre Existenz hängt von Subventionen und Markt- bzw. Weltmarktpreisen ab. Beides sind Faktoren, auf die sie keinen Einfluss haben und die sie häufig zwingen, über ihre persönliche Belastungsgrenze sowie die von Boden und Tieren zu gehen, oder ganz aus der Landwirtschaft auszusteigen. Auch der ökologische Landbau ist von diesem Mechanismus nicht ausgenommen.

Einen Ausweg aus der Krise, bei der Bauern und Bäuerinnen genauso auf der Strecke bleiben wie Tiere, Umwelt und die Qualität unserer Nahrungsmittel, bietet ein Modell, das weltweit immer mehr Anhänger findet: die Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi).

Aus der Bundespolitik

Ein Blick ins Wahlprogramm der Union

Die Union wird nicht müde, vor den Gefahren einer Grünen Regierung zu warnen. Gerade die Geringverdiener werden gerne als Beispiel dafür genannt, dass die Grünen das Leben für viele unbezahlbar machen wollen. Und so schreibt die Union in ihrem Programm tatsächlich:
Keine Vermögensteuer. Wir lehnen zusätzliche Lasten wie eine Wiedereinführung der Vermögensteuer ab. Eine Vermögensteuer würde uns alle treffen: Sie würde sowohl Hauseigentümer als auch Mieter belasten und somit das Wohnen für alle verteuern.“

Was steht im Grünen Programm? „Die Vermögensteuer sollte für Vermögen oberhalb von
2 Millionen Euro pro Person gelten und jährlich 1 Prozent betragen.“
Das heißt: Würde ein Mieter-Ehepaar (2 Personen) also beispielsweise über ein Vermögen von 4,5 Millionen Euro verfügen, müsste sie also nur für die 500.000 Euro über dem Freibetrag von 2 mal 2 Millionen Euro jährlich 5.000 Euro Vermögensteuer bezahlen. Die Hauseigentümer würde das allerdings genauso treffen.

Weiterhin sagt die Union, dass sie den Solidaritätszuschlag endlich komplett abschaffen wolle:
„Wir werden den Solidaritätszuschlag für alle schrittweise abschaffen und gleichzeitig kleine und mittlere Einkommen bei der Einkommensteuer entlasten.“
Allerdings wurde der Solidariatätszuschlag für untere Einkommensstufen bereits abgeschafft. Und tatsächlich fällt für einen Alleinverdiener erst ab einem Bruttoverdienst von etwa 73.000 Euro überhaupt ein Solidaritätszuschlag an, der nach einer Gleitzone erst ab brutto etwa 103.000 Euro die volle bisherige Höhe erlangt. Bei zusammen veranlagten Paaren ist das entsprechend erst bei 206.000 Euro brutto der Fall.

Es lohnt sich also, genau hinzuschauen! Wer Lust auf einen inhaltlichen Austausch zu den Wahlprogrammen hat, darf sich gerne melden. Ich würde mich freuen.

Christian Dirsch

Das GRÜNE Wahlprogramm. Dritter Teil: Solidarität sichern

Sozialstaat, Ökologie und Marktwirtschaft werden in unserem Wahlprogramm ganzheitlich adressiert, ein Punkt, den auch Joe Kaeser in einem ZEIT-Interview als positiv im Vergleich zu allen anderen Parteien hervorhebt. Im Rahmen dieses ganzheitlichen Konzepts spielt die Solidarität innerhalb der Gesellschaft und damit die Grundlage harmonischen Zusammenlebens für alle Generationen, Herkunfts-, Bildungs- und Einkommensschichten eine ganz wesentliche Rolle. Und so betrachten wir in diesem Newsletter die Programmelemente:

WIR FÖRDERN KINDER, JUGENDLICHE UND FAMILIEN
WIR SORGEN FÜR GUTE ARBEIT UND FAIRE LÖHNE
WIR SCHAFFEN GERECHTIGKEIT ZWISCHEN DEN GESCHLECHTERN
WIR SICHERN DIE SOZIALEN NETZE
WIR GEBEN GESUNDHEIT UND PFLEGE EINEN NEUEN WERT
WIR SCHAFFEN BEZAHLBAREN WOHNRAUM
WIR INVESTIEREN IN LEBENSWERTE DÖRFER UND STÄDTE

Klimanotstand

Die Klimarisiken in Deutschland

Bubenreuth extra dry
Am 14.6. haben das Umweltbundesamt und das Bundesumweltministerium die „Klimawirkungs- und Risikoanalyse für Deutschland 2021“ (KWRA) vorgestellt.

Dafür wurden insgesamt mehr als 100 Wirkungen des Klimawandels und deren Wechselwirkungen untersucht. Bei 31 davon wurde sehr dringender Handlungsbedarf festgestellt.
Unsere Region wird in Zukunft insbesondere von einem „sehr starken“ Anstieg der Durchschnittstemperatur betroffen sein, einem „sehr starken“ Anstieg extremer Hitze, einer „starken“ Zunahme von Trockenheit und einer „leichten“ Zunahme von Starkregen.
Trotz der Dramatik, die in Studien wie diesen steckt, ist die Handlungsbereitschaft der aktuellen Bundesregierung nach wie vor gering. Man kann fast glauben, dass dort immer noch die Meinung vorherrscht, dass unternehmerfreundliche Politik und niedrige
Steuern dafür sorgen können, dass Böden nicht austrocknen oder die Küsten von Umweltkatastrophen verschont bleiben. Sollte die Union auch nach der Bundestagswahl die meisten Abgeordneten im Bundestag stellen, wird es viel Energie brauchen, gegen diese Nicht-Strategie anzugehen. Wenn die Grünen die Kanzlerin stellen, kann die Union vielleicht weniger der vielen dringenden Maßnahmen ausbremsen.

Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, sagte bei der Veröffentlichung der KWRA:
„Zum Ende des Jahrhunderts könnten einige Risiken in Deutschland so stark ansteigen, dass ...

Grün im Alltag

MitTUN: Plastik sparen

Plastik ist omnipräsent in unserem Alltag. Wir achten gar nicht darauf, mit welchen und wie vielen Dingen aus Plastik wir uns täglich umgeben: Trinkflasche, Vorratsdose, Schneidebrett, Spülschwamm, Lebensmittelverpackung, (Sport-)Klamotten, Flip-Flops, Zahnbürste, Shampooflasche, Cremedose, Kinderspielzeug, Staubsauger, Stromkabel, Computer, Möbelbeschichtung, Fußbodenbelag … Die Liste kann fast unendlich fortgesetzt werden.
playmobil-771313_1920
Unsere moderne Gesellschaft wäre ohne Kunststoffe nicht vorstellbar. Man denke beispielsweise an die Errungenschaften in den Bereichen Medizin, (Kommunikations-)Technik und Verkehr. Kunststoff hat viele Vorteile: Er lässt sich gut in gewünschte Formen bringen, kann durch Zusatzstoffe mit unterschiedlichen Eigenschaften ausgestattet werden, ist günstig in der Herstellung und lange haltbar. [1]
Klar ist jedoch, dass zu viel Plastik produziert, weggeworfen und zu wenig recycelt wird. Dass Plastik nicht nur im Müll, sondern auch in den Weltmeeren landet. Und in unseren Körpern. Plastik ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit.
Warum ist Plastik so ein großes Problem?

Wimbledon-Rasen oder fränkische Wiese?

Rasencr
Es ist Samstag, 7.30 Uhr. Und es ist laut. Warum um Himmels Willen müssen so viele Menschen um diese Zeit ihren Rasen mähen? Während unsere Nachbarn fleißig mähen, bleibt unser Rasenmäher die meiste Zeit im Schuppen. Nur hin und wieder schneiden wir uns einen Weg frei, damit wir Kompost oder Gemüsebeet erreichen können. So ist in den letzten Jahren durch das wenige Mähen eine immer buntere Blütenpracht auf unserer Wiese entstanden, die Bienen, Hummeln und Schmetterlinge anzieht.
Und obwohl wir Regenwasser in einer Zisterne auffangen, haben wir unseren Rasen noch nie gegossen. Da er nicht so kurz geschnitten wird, bleibt mehr Feuchtigkeit in Bodennähe. In sehr trockenen Jahren wird er dann schon mal braun, aber erholt sich auch schnell, sobald der Regen wieder einsetzt.
Angesichts der zunehmenden Hitzesommer und dem erschreckenden Verlust der Artenvielfalt sollten wir uns wirklich fragen, ob in unserem Garten nicht WENIGER MEHR ist:
Weniger mähen = mehr Blütenvielfalt = mehr Insekten und Vögel im Garten
= mehr Zeit, um die Schönheit der Natur zu bewundern
Und unser Trinkwasser sollten wir auch sparsam einsetzen und möglichst wenig davon zum Gießen verwenden. Denn auch bei uns ist es ein kostbares Gut, das viel zu häufig verschwendet wird.
Ele Dirsch
Schlüsselblumenwiese_cr

Bienenwachstücher selber machen

food-storage-2654750_1920
Sie eignen sich als Ersatz für Frischhaltefolie oder Brottüten
und sind ganz einfach selbst herzustellen: Bienenwachstücher
Alles, was du brauchst, ist:
  • Gewaschener alter oder neuer reiner Baumwollstoff
  • Bienenwachs-Nuggets in Bioqualität
  • Leine oder Wäscheständer zum Trocknen der Tücher
Schneide den Baumwollstoff mit einer Schere ...

Lesenswert – unser Buchtipp

Gefrorene Weintrauben anstelle von Eiswürfeln im Plastikschlauch, Schraubgläser, um Essen einzufrieren, Bienenwachstücher statt Frischhaltefolie, den Spülschwamm aus alten Baumwolltüchern selber machen – es gibt viele Möglichkeiten, Plastik im Alltag zu sparen. Dieses Buch liefert die Ideen dazu, macht Lust, Neues auszuprobieren und die Welt dabei ein kleines bisschen besser zu machen. Auch als e-Book erhältlich.
Britta Gehle
PlastikSparbuch
Plastik Sparbuch. Mehr als 300 nachhaltige Alternativen und Ideen,
mit denen wir der Plastikflut entkommen

smarticular.net, Berlin 2019, 16,95 €.
ISBN 978-3-946658-33-7 (Print), 978-3-946658-35-1 (ePUB), 978-3-946658-34-4 (mobi)

Termine

Grünmontag

Unser Grünes Montagstreffen findet in der Regel um 19.30 Uhr am 1. Montag im Monat statt.
Ausnahme: Im August treffen wir uns am Dienstag, dem 3.8., am Entlaskeller.
Aktuelle Infos auf unserer Homepage.

Jede*r Interessierte ist herzlich willkommen. Jetzt mitTUN!
facebook twitter instagram 
Kontakt / Impressum / Datenschutzerklärung