Newsletter_kopf
August 2021

Liebe Freundinnen und Freunde der GRÜNEN in Bubenreuth,
liebe Kommunalpolitik-Interessierte,
liebe Umwelt- und Klimaschutzbewegte!

Ganz oben auf der politischen Dringlichkeitsskala stehen die notwendigen Reaktionen auf den aktuellen Bericht des Weltklimarates. Die darin veröffentlichten Erkenntnisse werden uns in den nächsten Monaten sicher immer wieder im Newsletter beschäftigen. Eines macht er jetzt schon klar: Die Bundestagswahl ist für unsere Gesellschaft und die gesamte Erde wichtiger als alle Wahlen zuvor. Nicht nur deswegen steht unser August-Newsletter überwiegend im Zeichen der Bundespolitik, der Bundestagswahl und wieder einmal Dingen, die wir selbst tun können.

Wir starten mit einem Hinweis auf den Earth Overshoot Day, dann geht es um Afghanistan, im Moment ebenfalls ein brandheißes Thema. Und wir werfen einen Blick auf die Wahlgeschenke der konservativen Parteien für Gutverdiener. Im Beitrag zum Grünen Wahlprogramm geht es heute um unsere Lebensgrundlagen, und zum Schluss beschäftigen wir uns mit unserer Natur: dem dringend notwendigen Hochwasserschutz und naturnahem Gärtnern. Dann folgt, passend zum Thema Afghanistan, ein Roman als Buchtipp: harter Stoff, aber absolut lesenswert!

Übrigens: Die bisher erschienenen Newsletter-Ausgaben kannst du dir hier ansehen.

Viel Spaß beim Lesen!

Aktuell geplante öffentliche Termine
bis zur Wahl

Samstag, 14.8., 10 bis 12 Uhr
Infostand mit unserer Direktkandidatin Tina Prietz vor dem Edeka
Freitag, 3.9., 10.9., 17.9., 24.9., jeweils 18 bis 20 Uhr im Mörsbergeigarten:
Wahl-O-Mat-Stammtisch
Alle Interessierten (egal ob jung oder alt) können vor Ort den Wahl-O-Mat testen und mit uns über die dort gestellten Fragen diskutieren.
Weitere Termine
findet ihr aktuell auf unserer Homepage.
Sonntag, 26.9.
Bundestagswahl

Internationales

Die Menschheit lebt auf Pump.
Earth Overshoot Day 2021 ist der 29. Juli.

Earth-Overshoot-Day-1
Der „Earth Overshoot Day“ oder „Welterschöpfungstag“ ist der Tag, ab dem die Menschheit mehr nachwachsende Ressourcen verbraucht, als die Natur in einem Jahr wieder natürlicherweise reproduzieren kann. Dieses Datum wird berechnet, indem der globale ökologische Fußabdruck (die menschliche Nachfrage an biologischen Ressourcen innerhalb des betreffenden Jahres) in ein Verhältnis zur gesamten globalen Biokapazität (die Menge der weltweiten Regeneration von biologischen Ressourcen innerhalb desselben Jahres) gesetzt wird. 2021 war das der 29. Juli – in Deutschland sogar schon der 5. Mai. Seither leben wir also auf Pump.
Die nächste bitte
Grafik: Annika Huskamp / BUNDjugend
Unter We #Move The Date werden deutschlandweit Lösungen vorgestellt, wie wir gemeinsam das Datum des „Welterschöpfungstags“ wieder in die Zukunft schieben können. Viele dieser Beispiele zeigen, dass eine gesellschaftliche Transformation, die zweifellos nötig ist, Freude machen und damit auch nachhaltige Impulse setzen kann.

20 Jahre Bundeswehr in Afghanistan

War die Mission erfolgreich?

Nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center in den USA am 11. September 2001 griffen die USA und ihre Verbündeten am 7. Oktober 2001 Afghanistan an, da die in Afghanistan regierende Taliban die für die Anschläge verantwortliche Terrorgruppe Al-Qaida unterstützten.

Am 20. Dezember 2001 wurde die UN-Resolution 1386 verabschiedet. Damit wurde die internationale Schutztruppe (ISAF) geschaffen, an der auch die Deutsche Bundeswehr beteiligt war. Die ISAF hatte in erster Linie eine Sicherheits- und Wiederaufbaumission.

Die Ziele waren sehr vage und unmessbar definiert. Sicherheit von welcher Seite war hier gemeint? In Afghanistan oder die Weltsicherheit?

Die Kämpfe in Afghanistan haben nie aufgehört. Bestimmte Teile des Landes waren einigermaßen ruhig, aber nie das ganze Land. Und im Rest der Welt hat man nicht nur mit der Terrororganisation Al-Qaida zu tun gehabt, sondern mit der viel gefährlicheren Mutation, dem so genannten Islamischen Staat. Von 2001 bis heute wurden Europa, die USA und andere Regionen durch viele Terroranschläge erschüttert. Dies bestätigt das eindeutige Versagen des Einsatzes aus der Sicherheitsperspektive!

Bundespolitik

Die finanzpolitischen Pläne der Parteien: Wer profitiert?

In der Süddeutschen Zeitung erschien am 7. Juli ein aufschlussreicher Artikel darüber, welche Einkommensgruppen von den finanz- und steuerpolitischen Plänen der Parteien profitieren.
Keine Überraschung: Bei der FDP geht der, der viel hat, mit noch mehr raus. Und die CDU/CSU? Sie zieht gerade beim Klimaschutz des Öfteren die Karte, dass dieser nicht zu Lasten der „kleinen Leute“ gehen dürfe. Doch tatsächlich will sie Haushalte mit einem Bruttoeinkommen von 150.000 bis 250.000 Euro durchschnittlich um 5.000 Euro besserstellen. Daraus resultiert ein prozentuales Finanzplus für diese Gruppe (und der Einkommen über 250.000 Euro) von 4%, womit die Topverdiener viermal so stark entlastet würden wie der größte Teil der steuerpflichtigen Bevölkerung.

Den Grünen wird gerne vorgeworfen, dass sie eine Partei der Besserverdienenden sei, die die Nöte der geringer Verdienenden nicht berücksichtigen würde. Die von der SZ in Auftrag gegebene Studie zeigt jedoch klar auf, dass bei der Umsetzung des Grünen Wahlprogramms das Armutsrisiko und die wachsende Ungleichheit reduziert werden würden. Ähnlich wirken auch die Vorhaben der SPD, bei den Plänen der Linken würden die unteren und mittleren Einkommensgruppen sogar noch deutlich stärker profitieren. Für deren Plan, diese Entlastung über einen Spitzensteuersatz von 75% zu finanzieren, werden sich aber wohl kaum Mehrheiten finden.

Weder FDP, noch Union liefern nachvollziehbare Angaben, wo die Mittel für die Geldspritze für die obere Mittelschicht und Oberschicht herkommen sollen.

Das GRÜNE Wahlprogramm.
Vierter Teil: Lebensgrundlagen schützen

In dieser Wahlprogramm-Kapitel-Kurzfassung geht es um ganz wesentliche Aspekte unserer Zukunft: Klimaschutz, Energieversorgung, Verkehr, Umwelt- und Naturschutz, Landwirtschaft. Wenn wir diese Bereiche nicht auf die Reihe kriegen, brauchen wir uns dauerhaft um manche andere Themen gar nicht viel Gedanken machen, weil – wie wir bei Covid-19 und den Überschwemmungen gesehen haben – unser Lebens- und Gesellschaftsmodell den menschengemachten Auswirkungen der Expansion unseres Lebensraums und der Produktion von Treibhausgasen nicht gewachsen ist.

Und so betrachten wir in diesem Newsletter die Programmelemente:
WIR SCHAFFEN KLIMAGERECHTEN WOHLSTAND
WIR SCHAFFEN VERSORGUNGSSICHERHEIT MIT ERNEUERBAREN
WIR SORGEN FÜR NACHHALTIGE MOBILITÄT
WIR SCHÜTZEN NATUR UND UMWELT FÜR EIN GUTES LEBEN
WIR STÄRKEN BÄUER*INNEN, TIERE UND NATUR
WIR ERMÖGLICHEN TIEREN EIN BESSERES LEBEN

Klimanotstand

Dem Hochwasser sollten tiefere Einblicke folgen

Die aktuellen Hochwasserkatastrophen haben erneut auf eine Gefahr aufmerksam gemacht, die immer wieder für große Schäden sorgt. Eine wirksame Vorsorge gegenüber Überschwemmungen ist nach jeweiligen Ereignissen zwar regelmäßig angemahnt, aber nur in wenigen Fällen konsequent und wirksam umgesetzt worden. Zu den Gründen für Hochwasser zählen zum Teil ganz klar auch menschengemachte Gründe: Auenvernichtung, Flussbegradigung, Verdichtung der Böden durch intensive Landwirtschaft, Versiegelung der Landschaft.

So verfügen laut dem BUND Naturschutz die deutschen Flüsse heute nur noch über rund 20 Prozent ihrer früheren natürlichen Überschwemmungsfläche (→ Quelle). Und nach wir vor ist der Hochwasserschutz auf technische Maßnahmen wie Dämme und Flutpolder fixiert, die zwar einzelne Objekte schützen, jedoch keinen flächigen Hochwasserschutz bieten können. Vorrang müssen aber naturnahe Maßnahmen haben, ...

Aus dem Gemeinderat

Was aus unserem Local Green Deal wurde

In der Gemeinderatssitzung vom 20.07.2021 wurde über Förderrichtlinien zur CO2-Reduktion und zur Biodiversität entschieden. Beide Förderprogramme basieren auf unserem Antrag zum Local Green Deal (Link) und wurden von einer kommunalen Arbeitsgruppe überarbeitet und in unseren Augen verwässert.
Mit unserem LGD wollten wir aufgrund der Dringlichkeit der Klimakrise mit höheren Förderquoten viel umfangreichere und damit schneller wirksame Anreize setzen. Wir stimmten den beiden Förderrichtlinien mehrheitlich zu, da wir darauf bestanden haben, dass schon im Januar/Februar 2022 eine Evaluation und Nachjustierung stattfinden muss. In unseren Augen ist das Förderprogramm nach wie vor unzulänglich und wird der notwendigen Transformation nicht gerecht. Deshalb stimmten wir mit einer Stimme gegen das Programm.
Wir werden die Reaktionen der Bubenreuther Bevölkerung auf das Förderprogramm beobachten und schnellstmöglich notwendige Anpassungen einfordern.

Grün im Alltag

MitTUN: Naturnah gärtnern

Als ich vor ungefähr drei Jahren „Die Geschichte der Bienen“ von Maja Lunde las, dachte ich, das händische Bestäuben von Obstbäumen und das Umherfahren von ganzen Bienenstöcken in Lastwagen von Feld zu Feld sei reine Fiktion – ich wurde eines besseren belehrt.

Bei OBI stehen heuer mitten im Gang Verkaufsregale mit Giften gegen Wespen, Ameisen und Blattläuse. Ganz so, als wäre es das Normalste der Welt, die Dinge, die einen stören, mit Gift zu „behandeln“. Unser Nachbar gehört jedenfalls zu dieser „Gattung“: Als er sich beim Mähen mehrmals eine Zecke eingefangen hatte, hat er angefangen, Zeckengift auf seine Rasenfläche zu sprühen. Dabei hätte er beim Mähen auch einfach eine lange Hose anziehen oder sich mit Schwarzkümmelöl einreiben können – das mögen Zecken nämlich gar nicht.

Sind wir mittlerweile wirklich so weit entfernt von allem Natürlichen? Und zu welchem Preis?
40 Prozent der Insekten weltweit sind vom Ausserben bedroht. Hierfür sind vor allem die Zerstörung ihres natürlichen Lebensraums und der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden verantwortlich. Hauptsächlich kommen diese in der Landwirtschaft zum Einsatz, jedoch kaufen Hobbygärtner laut BUND rund 4.400 Tonnen Pestizid-Zubereitungen im Jahr.

Wie du ökologisch gärtnern, ohne Gift auskommen und damit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt leisten kannst, erfährst du heute hier. Mach mit! Denn jeder Quadratmeter zählt!

Buchtipp

Carsten Jensen: Der erste Stein

Jensen, Der erste Stein
Hakan Nesser sagt über dieses Buch:
„Das ist ganz große Erzählkunst.“

Ein über 600 Seiten starker Roman, der mitten im Afghanistan-Krieg spielt. Extrem spannend, schockierend und mit hervorragendem Hintergrundwissen geschrieben, zeigt das Buch anhand der Geschichte eines Zugs dänischer Soldaten, wie komplex und kaum nachvollziehbar die Situation in Afghanistan war und immer noch ist und wie dort unterschiedliche Kulturen und Interessengruppen „aufeinanderprallen“ – im wahrsten Sinne des Wortes.

Penguin, 978-3-328-10295-3, 13 Euro

Termine

Grünmontag

Unser Grünes Montagstreffen findet in der Regel um 19.30 Uhr am 1. Montag im Monat statt.
Aktuelle Infos auf unserer Homepage.

Jede*r Interessierte ist herzlich willkommen. Jetzt mitTUN!
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