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September 2022

Liebe Freundinnen und Freunde der GRÜNEN in Bubenreuth,
liebe Kommunalpolitik-Interessierte,
liebe Umwelt- und Klimaschutzbewegte!

In normalen Jahren befinden wir uns um diese Zeit in der Endphase des politischen Sommerlochs. Aber dieses Jahr ist es anders. Aktuell haben wir den Ukraine-Krieg, steigende Energiepreise, Nachfolge 9-Euro-Ticket, Notstand im Gesundheitswesen, Mangel an Auszubildenden und Handwerkern, zu wenig günstigen Wohnraum, trockene Felder, niedrige Wasserpegel, Hungersnöte in anderen Teilen der Welt und noch viel mehr – sowie vielleicht einen neuen Corona-Winter vor uns. Genügend Stoff für ernstzunehmende Politik.

Doch Markus Söder hat ein Sommerlochthema: Das Winnetou-Komplott! Wieder einmal zeigt sich damit, dass er nicht versteht oder verstehen will, worum es geht. Mehr dazu weiter unten zum Thema „Regenerative Energien in Bayern“. Seine Ansätze zur Verklärung der Realität nehmen langsam Trumpsche Züge an. Wollen wir das? Nein! Nächstes Jahr ist Landtagswahl. Also: Werdet aktiv!

Heute starten wir mit Berichten vom Besuch im ältesten Kalksandsteinwerk der Welt und einer Unterschriftenaktion zum Radentscheid.
Dann wird es lokaler: In Bubenreuth gehen so langsam die Posteläcker ab. Dazu gab es eine öffentliche Veranstaltung unserer Gemeinderatsfraktion.
Es folgt der oben bereits erwähnte Text zu Söders Regenerative-Energien-Lüge. Man fragt sich: Glauben seine Parteigenoss*innen, was er da sagt? Warum kritisieren sie ihn nicht?
Den Abschluss bildet eine Information zur kommunalen Klimarisikoanalyse. Ein Thema, das auch für Bubenreuth interessant ist.

Viel Spaß beim Lesen!

Übrigens: Die bisher erschienenen Newsletter-Ausgaben kannst du dir hier ansehen.

Aktuelles & Wir Grüne

Ortsverbandstreffen

Unser nächstes Treffen ist am Montag, dem 5.9., um 19 Uhr im Mörsbergeigarten.
Also im Park, nicht im Biergarten!

Besuch im ältesten Kalksandsteinwerk der Welt in Schwaig

Die Besichtigung des Kalksandsteinwerkes in Schwaig am 6. August, das in Begleitung des MdL Elmar Hayn stattfand, wurde von über 20 Interessierten wahrgenommen. Der Familienbetrieb mit seiner mehr als 120-jährigen Geschichte wird von Dr. Hannes Zapf als persönlich haftender Gesellschafter in dritter Generation geleitet. Er führte uns auch über das Firmengelände.

Das Firmenmotto lautet nach wie vor:
20220806_Kalksandsteinwerk_4
Kalksandsteine vor der Trocknung in den beeindruckenden Öfen
„Wir denken an die nächste Generation – nicht an das nächste Quartal.“ Nur so konnte sich das Unternehmen auch in schwierigen Zeiten behaupten und bis heute überleben.
220827 Radentscheid






Infostand zum
Radentscheid in Bayern
am Samstag 27.8.

Der Platz ist einfach gut! 98 Unterschriften für den Radentscheid von Personen aus rund 20 Kommunen konnten wir gemeinsam mit Mitgliedern des ADFC und GRÜNEN aus Möhrendorf und Baiersdorf unter der Brücke zwischen der Autobahnauffahrt und der Ortseinfahrt nach Möhrendorf sammeln – und das trotz des nicht besonders ausflugfreundlichen Wetters. Fast alle Passanten waren begeistert von der Idee, dem Freistaat Bayern Dampf unter dem Hintern zu machen, damit sich das Gewicht der Verkehrspolitik vom Kfz-Verkehr mehr in Richtung Radfahrer und Fußgänger verschiebt. Erstaunlich war es zu sehen, von wo überall die Menschen kommen, die an dieser Stelle zu Fuß oder dem Rad unterwegs sind. Umso deutlicher wurde damit die Dringlichkeit des Bürgerentscheids.

Allgemeine Infos zum Radentscheid
… findet ihr unter www.radentscheid-bayern.de
Und hier gibt’s den Gesetzestext: https://radentscheid-bayern.de/haeufige-fragen/der-vollstaendige-text-fuer-das-radgesetz-bayern

Aus der Gemeinde

Austausch über das Bauvorhaben Posteläcker
im Sportheim am 25.07.2022

Der Einladung der Grünen Fraktion sind mehr als 30 Bubenreuther Bürger*innen gefolgt. Der Abend zeigte, dass hier dringender Austauschbedarf besteht und die Gemeinde nicht einfach das Projekt „Posteläcker“ mit einem Minimum an Bürgerinformation vorantreiben darf. Sie muss sich mit den Fragen, Anregungen und der Kritik der Bürger*innen auf Augenhöhe auseinandersetzen, und da ist erstmal Zuhören angesagt. Mangelnde Transparenz war einer der Hauptkritikpunkte vonseiten der Bürgerschaft.

Wir Grüne haben zuerst unsere Sichtweise und unsere Fragen zu der Planung „Posteläcker“ vorgestellt und im Anschluss allen Anwesenden der Reihe nach die Möglichkeit gegeben, ihre/seine Wahrnehmung wiederzugeben und Fragen zu stellen. Wir wollten bewusst keine Diskussion und möglichst auch keinen Schlagabtausch der Argumente beginnen, sondern zunächst alle zu Wort kommen lassen. Wir hätten auf viele Fragen auch keine Antworten gehabt, da z.B. eine umfangreiche Wohnraumbedarfsanalyse, die uns versprochen wurde, seitens des Bürgermeisters nicht mehr für nötig erachtet wird und die Folgekostenabschätzung noch immer nicht vorliegt. Das ist in unseren Augen mehr als fahrlässig.

Bei den geplanten Stellplätzen lagen unsere und die Meinung der Besucher*innen (besonders der direkten Anwohner*innen des Gebiets) weit auseinander. Zu wenige von ihnen können sich ein autofreies oder zumindest autoreduziertes Quartier vorstellen. Die Angst, dass die eigene Straße mit Autos aus dem neuen Quartier zugeparkt wird und man selbst dort dann keinen Parkplatz mehr findet, ist (noch?) größer als der Glaube an eine mögliche – von vielen zugegeben als notwendig erachtete – Reduzierung des Verkehrs durch kommunale Weichenstellung (Flexibilisierung der Stellplatzsatzung). Hier fehlt es an Best-Practice-Beispielen aus anderen Städten und Gemeinden, die schon viel mutiger handeln und positive Erfahrungen gemacht haben (z.B. Vauban in Freiburg). Wenn wir Vergleiche mit anderen Städten bringen, wird uns vonseiten des Bürgermeisters oft gesagt, man könne die Gegebenheiten nicht mit Bubenreuth vergleichen. Wir fragen uns oft, warum eigentlich nicht – und hier ganz besonders, denn das geplante Quartier hat ja durchaus städtischen Charakter und es böte sich aufgrund seiner Gegebenheiten (Nahversorger im Quartier) und seiner Lage (Nähe zum ÖPNV und Nähe zu Erlangen) ideal für ein autofreies oder zumindest autoreduziertes Gebiet an, das diesen Namen auch verdient.

Am Ende der Veranstaltung riefen wir die Anwesenden auf, ihre Fragen im Rahmen der ersten öffentlichen Auslegung bis zum 12.08.2022 auch an Bürgermeister, Gemeinderatsmitglieder und Verwaltung zu schicken. Diese würden dann nach Themen gebündelt und in einer der nächsten Sitzungen diskutiert und abgewogen. Hier sollten die Bubenreuther Bürger*innen gerne dazu kommen und die öffentliche Diskussion verfolgen.

Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen

Aus Bayern

Regenerative Energien in Bayern. Söder liegt völlig falsch.

Rangliste PV und Wind
„Bayern ist in Deutschland führend bei den regenerativen Energien.“ Das ist im Kern Söders Aussage. Die stimmt erst einmal insofern, als Bayern das Bundesland mit der größten installierten PV-Leistung ist.

Wenn Söder sagt, Bayern sei die Nummer Eins bei den regenerativen Energien, ist das etwa so, wie wenn der deutsche Verkehrsminister behaupten würde, wir hätten das am besten ausgebaute Bahnnetz in Europa. Nach Streckenkilometern wäre auch das richtig.

Denn: Bayern ist flächenmäßig mit Abstand das größte Bundesland. Bayern hat nach NRW die zweitmeisten Einwohner. Und das ist relevant für einen Vergleich, denn der Bedarf richtet sich nach der Zahl der Einwohner und der zu versorgenden Industrie. Bei der insgesamt installierten Leistung durch PV und Wind liegt Bayern pro Fläche auf Platz 10, pro Kopf auf Platz 8. Und leistungsmäßig ganz weit hinter Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt oder Schleswig-Holstein.

Genauere Daten findet ihr im kompletten Beitrag, auch zu Wasserkraft und Biostrom.

Klimanotstand und mehr

Kommunale Klimarisikoanalyse. Auch ein Thema für Bubenreuth.

Fast täglich lesen und hören wir derzeit von neuen Hitzerekorden in Deutschland, über ausbleibenden Regen und Wassermangel. Wenn es aber mal regnet, dann mitunter gleich besonders heftig. Das schreit geradezu nach einem Plan – nicht nur bundesweit, sondern insbesondere auch auf kommunaler Ebene, weil die Auswirkungen der Klimakrise regional sehr unterschiedlich ausfallen und dort entsprechende Anpassungsmaßnahmen umgesetzt werden müssen.
Trotz Wolken - wieder bleibt der Regen aus
Trotz Wolken: Wieder kein Regen in Sicht.
Dabei hilft die im Juni dieses Jahres veröffentlichte Broschüre zu „Klimarisikoanalysen auf kommunaler Ebene – Handlungsempfehlungen zur Umsetzung der ISO 14091“ des Umweltbundesamts. Mittels Klimarisikoanalysen können Kommunen die für sie relevanten Auswirkungen des Klimawandels identifizieren und priorisieren. Auf dieser lokalspezifischen Grundlage lassen sich geeignete Maßnahmen zur Klimaanpassung festlegen und umsetzen, um widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu werden. Wichtig ist dabei die langfristige Perspektive (mehr als 10, 20, 30 Jahre!), weil erstens ...

... Übrigens: Das Klimaanpassungskonzept der Stadt Erlangen stammt aus dem Jahr 2020, das schon vom Namen her veraltete „Integrierte Klimaschutzkonzept“ des Landkreises ERH aus dem Jahr 2012 (!). Auch wenn der Landkreis 2020 ein Elektromobilitätskonzept nachgelegt hat, ist er also nicht mehr auf dem neuesten Stand.

Termine

Grünmontag

Wir treffen uns in der Regel jeden ersten Montag im Monat um 19.30 Uhr. Aktuelle Infos dazu gibt es auf unserer Homepage.

Jede*r Interessierte ist herzlich willkommen. Jetzt mitTUN!
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