Newsletter_kopf
November 2022

Liebe Freundinnen und Freunde der GRÜNEN in Bubenreuth,
liebe Kommunalpolitik-Interessierte,
liebe Umwelt- und Klimaschutzbewegte!

Entweder gebe es einen „Klimasolidaritätspakt oder einen kollektiven Selbstmordpakt“, sagte der UN-Generalsekretät Antonio Guterres zum Beginn der Weltklimakonferenz in Scharm el-Scheich. Wir wissen das in Deutschland, trotzdem ignorieren wir es großzügig. Viele Menschen in Deutschland – und viele Politiker*innen – brandmarken Klimaaktivisten als extreme Kriminelle, statt dass wir die Falsch-Entscheider*innen wegen ihrer Klima-/Verkehrs-/Landwirtschaftspolitik auf die Anklagebank setzen. Da sind wir dann auch gleich bei dem Phänomen der kollektiven öffentlichen Empörung, die letzendlich dazu führt, dass nicht nur diejenigen, die es brauchen, wegen der Energiekosten unterstützt werden, sondern genauso die, die es nicht brauchen. Umverteilung? Reichensteuer? Erbschaftssteuer? Fehlanzeige. Dafür sollten wir im Land endlich Mehrheiten schaffen, schließlich haben auch die Wirtschaftsweisen eine klare Empfehlung in diese Richtung gegeben.

Auch wenn wir gerne die Politik auf den Kopf stellen würden, müssen wir im Newsletter kleinere Brötchen backen:
  • Wir stellen Monika Tremel vor, unsere ERH-Direktkanditat*in für die Landtagswahl 2023. Manfred Bachmayer, der Kandidat für den Bezirkstag, folgt in der nächsten Ausgabe.
  • Wir bieten euch direkte Links zu allen Beschlüssen der Grünen Bundesdelegiertenkonferenz im Oktober, präsentieren damit Grüne Politik quasi live.
  • Aus Bubenreuth und der Region gibt es ein paar Sätze zum Posteläcker-Projekt und für die Nahwärme, einen Beitrag zu gesundem Kita-Essen (bitte unbedingt an junge Familien weiterleiten!) und zwei Fotos zum Thema „Energiesparen“.
  • Beim Bericht zum Living Planet Report des WWF geht es ums dramatische Artensterben, das bei der Klimadiskussion nicht selten unter den Tisch fällt.
  • Wir loben die Deutsche Umwelthilfe, die mit ihren Klagen manches bewegen kann.
  • Zum Schluss etwas, worüber wir uns sehr freuen: Auf den Beitrag zu Regenerativen Energien in Bayern in unserer letzten Ausgabe haben wir einen kompetenten Kommentar von Klaus Haberrecker erhalten, der zeigt, dass es um die Regenerativen Energien in Bayern noch viel schlechter steht als in unserer Darstellung.
Und etwas Positives am Ende dieser Einführung: Nach Informationen von Greenpeace wird das geplante nördlichste Ölfeld der Welt in der Arktis voraussichtlich nicht in Betrieb genommen! Das zeigt: Massiver Protest (hier insbesondere getrieben durch Greenpeace) kann etwas bewirken, auch international.

Viel Spaß beim Lesen!

Übrigens: Die bisher erschienenen Newsletter-Ausgaben kannst du dir hier ansehen.

Aktuelles & Wir Grüne

Ortsverbandstreffen

Wir treffen uns am 5.12. um 19.30 Uhr im Schachraum des SV Bubenreuth. Auf der Tagesordnung stehen Neuwahlen. Sicher findet sich danach noch Zeit zum Gespräch über andere Themen.

Und für den 8.1.23 planen wir ein Neujahrstreffen. Mehr dazu findet ihr rechtzeitig auf unserer Homepage.

Monika Tremel: Unsere Landtags-Direktkandidatin stellt sich vor

Mein Name ist Monika Tremel, ich bin 55 Jahre alt, verheiratet, habe zwei Teenager im Alter von 17 und 14 Jahren und wir leben in Kalchreuth. In Erlangen bin ich geboren und aufgewachsen. Hier habe ich am Ohm 1986 das Abitur gemacht. Anschließend habe ich in Bamberg und Würzburg katholische Theologie studiert und wurde 2003 in Würzburg promoviert.

Seit annähernd 30 Jahren arbeite ich als Pastoralreferentin und Seelsorgerin in der Erzdiözese Bamberg in den unterschiedlichsten Bereichen. Ich war lange Jahre in der Studierendenseelsorge tätig, unter anderem von 2002 bis 2009 auch in der Katholischen Hochschulgemeinde in Erlangen.
Portrait Monika Tremel klein
Seit 2019 arbeite ich in der geschäftsführenden Leitung der Offenen Tür Erlangen. Die Offene Tür ist ein Beratungs- und Begegnungszentrum für Menschen in Lebenskrisen. Ich habe eine Weiterbildung zur psychologischen Beraterin absolviert und ein weiterer kleinerer Arbeitsumfang von mir ist die Rundfunktätigkeit. Ich bin eine von zwei Rundfunkbeauftragten der Diözese Bamberg. Man kann mich im Bayerischen Rundfunk auf BR1 und BR3 hören, manchmal auch im Deutschlandfunk, ...

Bundespolitik

Die Beschlüsse der Grünen Bundesdelegiertenkonferenz

Vom 14. bis 16. Oktober fand die Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen statt. Was davon in der Presse ankam, war hauptsächlich die Diskussion um den Weiterbetrieb der Kernkraftwerke. Aber in Wirklichkeit wurde viel mehr beschlossen – zu kritischer Infrastruktur, Organspende, kirchlichem Arbeitsrecht, Agrarwende, Radwegen, Psychotherapie usw. Hier findet ihr die Überschriften und Links zu allen Beschlüssen der Konferenz, ihr könnt sie Wort für Wort nachlesen.

Für ein krisenfestes Land: Kritische Infrastruktur schützen und den Bevölkerungsschutz stärken → Link // Sichere Energieversorgung für den Winter → Link // Sofortige unbürokratische und umfassende humanitäre Hilfe für die Binnenvertriebenen in der Ukraine → Link // Wertegeleitet, multilateral, handlungsfähig: grüne Friedens- und Sicherheitspolitik in der Zeitenwende → Link

Aus der Gemeinde und der Region

Unsere zweite Veranstaltung zum Posteläcker-Projekt

Auch unserer zweiten Einladung zum Austausch über die Planungen zum Baugebiet Posteläcker am 17.10.2022 folgten wieder viele interessierte Bürger*innen ins Sportheim. Nach einer Eingangsrunde folgten rege Gespräche, wie sich die anwesenden Bürger*innen den weiteren Austausch mit der Gemeinde wünschen.

Als erstes wünschten sie sich, dass die Stellungnahmen anonymisiert auf der Homepage der Gemeinde veröffentlicht werden sollten, damit sie sich ein Bild über die Schwerpunkte und Verhältnismäßigkeit der Einwendungen machen könnten.
Wir Gemeinderät*innen versprachen, dies im Gemeinderat einzufordern.

Auch war einhellige Meinung, dass man ...

Kuschelig in Bubenreuth: Das Nahwärmenetz wird Realität.

Holz
Als Energielieferant dient ein umstrittener Rohstoff: Holz. Trotzdem handelt es sich
bei dieser Art der Wärmegewinnung für Bubenreuth um eine gute Sache, denn:
  • erstens sollen nur Abfälle genutzt werden,
  • die zweitens aus der Region stammen, was die Energiebilanz positiv beeinflusst,
  • drittens sorgt die Verbrennung in einer größeren Anlage für geringen Schadstoffausstoß,
  • viertens hilft das Projekt manchen Hausbesitzer*innen aus ihrem Alt-Ölofen-Dilemma,
  • fünftens liefert die Anlage ein Modell für die künftige dezentrale Versorgung weiterer Häuser mit in Zukunft umweltfreundlicherer Wärme, zum Beispiel mittels Wärmepumpen.
  • Je mehr von uns das Nahwärmenetz nutzen, desto umweltfreundlicher und günstiger wird es für die Haushalte.
Was Holz trotzdem nicht ist: Der perfekte Brennstoff. Die meisten individuellen Holzheizungen haben keine gute CO2-Bilanz, produzieren eine Menge Feinstaub und sorgen für schlechte Luft. Schöne Öfen im Wohnzimmer schaden meistens der Umwelt. Sie sind kein brauchbarer Ersatz für teures Gas oder Öl. Und das Verbrennen von Hackschnitzeln und Pellets ist nur sinnvoll, solange genügend regionaler Abfall zur Verfügung steht. Ist das nicht mehr der Fall, dürfen keine neuen holzverfeuernden Anlagen mehr zugelassen werden.

lecker und gesund – Bioessen in Kindertagesstätten

Wie das gelingen kann und warum es gelingen muss, wurde von der erfahrenen Gesundheitsberaterin Karin Depner in einem anschaulichen Vortrag in Baiersdorf erläutert. Sie stellte die sichtbaren Folgen einer über viele Jahre schlechter werdenden Ernährung unserer Kinder und Jugendlichen dar. Die zunehmende Außer-Haus-Verpflegung (AHV) führt zu einseitigen Ernährungsgewohnheiten, die den jugendlichen Körper nicht mehr mit allen notwendigen Nährstoffen, Mineralien und Spurenelementen versorgt.
Karies, Übergewicht, Allergien, zunehmende Infektanfälligkeit, Verdauungsprobleme und auch Konzentrationsstörungen können eine Folge sein. Auch Krankheiten wie Diabetes und Rheuma treten in immer jüngerem Alter auf. In 30% aller Familien gibt es keine gemeinsamen Mahlzeiten mehr. Deshalb brauchen unsere Kinder in allen Ganztageseinrichtungen eine vitalstoffreiche schmackhafte Kost, damit sie gesund aufwachsen und ihr Potenzial entfalten können. ...
Vorderseite

Energiesparen in Bubenreuth. Es gibt noch Potential.

Parkhaus nicht_2022-11-25
Das noch nicht eröffnete Parkhaus.
Der REWE-Markt nach Ladenschluss.
REWE schaltet aus_2022-11-14-

Klimanotstand und mehr

Traurige Bilanz des Artensterbens: er Living Planet Report 2022

Im Oktober hat die deutsche Sektion des WWF die Kurzfassung des aktuellen Living Planet Report veröffentlicht.

Weniger Vögel im Garten, weniger Bienen, weniger Fische im Meer spüren wir nicht so hautnah wie Hitze oder Überschwemmungen. Die 14. Ausgabe des Living Planet Report zeigt, wie Artenkrise und Klimakrise zusammenhängen und welche Lösungen es gibt.
Artensterben

Was macht eigentlich ...

... die Deutsche Umwelthilfe (DUH)

In der aktuellen Phase ist Umwelt- und Klimapolitik extrem schwierig. Umso wichtiger werden damit Institutionen, die in der Lage sind, etwas zu bewirken.

Eine davon ist die Deutsche Umwelthilfe e.V. Sie wurde 1975 gegründet, ist politisch unabhängig und als gemeinnützig anerkannt (wichtig wegen Spenden). Die DUH ist Mitglied im Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) und engagiert sich vor allem auf nationaler und europäischer Ebene.
Radwege in Frankreich
Armes Deutschland:
In Frankreich sind solche Fahrradspuren möglich.
Bekannt geworden ist die DUH vor allem durch ihren Kampf für saubere Luft in deutschen Städten. Aber das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus ihrem Arbeitsfeld. Die Themenvielfalt, mit der sich die DUH beschäftigt, ist riesig. Das wird schnell deutlich, wenn man die Homepage anschaut, mit den Hauptthemen Natur, Energie und Klima, Verkehr, Luftqualität, Recycling und Verbraucher. Darunter befindet sich eine Fülle von Unterthemen ...

Nachtrag ...

... zu Regenerative Energien in Bayern im letzten Newsletter

„Bei der insgesamt installierten Leistung durch PV und Wind liegt Bayern pro Fläche auf Platz 10, pro Kopf auf Platz 8. Und leistungsmäßig ganz weit hinter Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt oder Schleswig-Holstein.“

Das war die Kernaussage im letzten Newsletter. Aber die installierte Leistung, die Nennleistung, ist eigentlich gar nicht entscheidend. Entscheidend ist, „was am Ende rauskommt“. Da eine PV-Anlage größenordnungsmäßig nur tausend Volllaststunden Strom im Jahr produziert, eine Windkraftanlage aber zweitausend, verschlechtern sich die Leistungswerte Bayerns in der Realität gegenüber der im letzten Newsletter vorgestellten Nennlastbetrachtung. Bayern rutscht in der Länder-Rangliste weiter ab, nach Fläche noch deutlicher als bezüglich der Einwohnerzahl. Und wenn man PV und Wind als Stromquellen vergleicht, gibt es weitere Argumente pro Wind: Er ist auch nachts verfügbar, liefert im Winter höheren Ertrag und stört sich nicht daran, wenn Wolken am Himmel sind.

    Fazit: Bayern ist Entwicklungsland. Nur wissen es die wenigsten.

    Und danke noch einmal für den Hinweis!

    Termine

    Grünmontag

    Wir treffen uns in der Regel jeden ersten Montag im Monat um 19.30 Uhr. Aktuelle Infos dazu gibt es auf unserer Homepage.

    Jede*r Interessierte ist herzlich willkommen. Jetzt mitTUN!
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