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Bebauungsplan Bruckwiesen II

In dem Artikel in der EN vom 02.07.2020 über den Beschluss zum Bebaungsplan ‚Bruckwiesen II‘ ist richtig festgestellt, dass wir Grünen schon lange die Einrichtung eines P&R-Parkplatzes im Parkhaus kritisieren.
Die Begründung, die sich hinter unserer Ablehnung verbirgt, wurde von Christian Dirsch in dieser Sitzung erläutert und ausführlich und mit fundierten Quellen belegt. Mit der Einrichtung einer P&R-Anlage wird der MIV (= motorisierte Individualverkehr) gefördert, zusätzlich zu der ohnehin stattfindenden Förderung des ÖPNV. Diese Parallelförderung produziert zusätzlichen Autoverkehr und schadet dem Klima wie auch den Ortsbussystemen (nachzulesen bei ‚Straßen für alle‘ von Prof. Monheim, 1990).

Der Vermutung von Herrn Schreiter, ‚die drei anderen Grünen scheinen da anderer Meinung zu sein‘, möchte ich hier allerdings ausdrücklich widersprechen.
Wir sind FÜR den Bau einer Boulderhalle und für den Bau eines Parkhauses gerade für das Gewerbegebiet Hoffeld, damit die Flächen dort den Arbeitsplätzen und der Aufenthaltsqualität zugute kommen. Aber wir sind gegen eine Erweiterung der vorhandenen P&R-Flächen.
Deswegen stimmten wir mit DREI Stimmen FÜR den Bebauungsplan ‚Bruckwiesen II‘ und mit EINER DAGEGEN. Wir werden uns bei der weiteren Planung des Parkhauses auch weiterhin für eine echte Lösung im Sinne des Klimaschutzes einsetzen.

Ansicht Gewerbegebiet Bruckwiesen II von SüdOst

OhneGewerbeGebiet Hoffeld

In den Gemeinderatssitzungen im Dezember und Januar wurden die Planungen für das Gewerbegebiet Hoffeld konkretisiert. Da viele Grundstücksbesitzer nicht zum Verkauf bereit sind, kann zunächst nur der südliche Teil in Angriff genommen werden.

Für uns unverständlich ist, wie man diese Chance, aktiv Gewerbe an einem attraktiven Standort anzusiedeln, Arbeitsplätze zu schaffen und schließlich auch Gewerbesteuern zu generieren dadurch zunichte macht, dass man die verfügbare Fläche überwiegend mit Parkplätzen überplant.

Schließlich entsteht nun doch ein neues Gewerbegebiet in Bubenreuth – nur leider ohne Gewerbe!
Dafür wollten wir nicht stimmen.

Park & Ride – Parkplätze auf dem Hoffeld

Vom VGN existiert ein Brief an die Gemeinde, in dem beschrieben wird, man habe Fahrgäste befragt, die Herkunft von in der Nähe des S-Bahn-Haltes abgestellten Fahrzeugen analysiert und wäre nach erprobten Mechanismen zu einer Bedarfsprognose gekommen, so dass in Bubenreuth die Park&Ride Parkplätze von 30 auf 70 Stück erweitert werden sollten.
Die Bedarfsprognose selbst hat die Gemeinde trotz mehrmaligen Anfragens unsererseits nicht von der VGN anfordern wollen. Stattdessen wurde nun durch die Mehrheit aus CSU und SPD beschlossen, den Parkplatz zu Lasten von Gewerbegebietsflächen entsprechend zu erweitern.

Wir meinen, auch der erweiterte P&R Parkplatz wird bald voll besetzt sein. Es werden nach kurzer Zeit ebenso viele „Fremdparker“ bei REWE und EDEKA anzutreffen sein wie heute auch. Denn der Parkplatz in Bubenreuth ist schon deshalb attraktiv für Bahnnutzer, weil er im Gegensatz zu Baiersdorf eine Tarifzone näher an Nürnberg liegt und außerdem kostenlos im Vergleich zum Westparkplatz in Erlangen (2040 Parkplätze!) genutzt werden kann. Es werden also P&R-Nutzer nach Bubenreuth wechseln.

Der zusätzliche Parkraum wird PKW-Fahrer aber kaum zum Umsteigen auf den ÖPNV bewegen. Fragen Sie sich selbst: Motiviert Sie die Schaffung neuer Park&Ride-Parkplätze zukünftig mit der S-Bahn zum Einkaufen oder zur Arbeit zu fahren? Entscheidend ist vielmehr die Parksituation am Zielort und die Verkehrsbedingungen auf dem Weg dorthin.

Nach Studien im Internet muss man sogar davon ausgehen, dass ein großer Anteil der neuen Nutzer von zusätzlichen Park&Ride-Plätzen vorher zu Fuß oder mit dem Fahrrad die Bahnhaltestelle erreicht hat.

Eine zukunftsgerichtete Mobilität sieht für uns anders aus: Die Zubringersysteme des ÖPNV zu der S-Bahn-Haltestelle müssen ertüchtigt werden. Ein Anschluß der Busverbindung aus Möhrendorf an die S-Bahn ist bereits in Planung. Das gleiche sollte für die Anbindung der Nachbarorte Bräuningshof/Langensendelbach und selbstverständlich auch für die Anbindung der Bubenreuther Buslinie in Angriff genommen werden.
Eine Erweiterung der Parkflächen unterstützt wieder nur das Verkehrsmittel PKW und schwächt die Nachfrage nach den ÖPNV-Zubringersystemen.

Uns ist bewußt, dass die Sinnhaftigkeit von Park&Ride-Parkplätzen in der Regel nicht angezweifelt wird. Nach einem Blick ins Internet sehen wir uns aber bestätigt:

„Entgegen der etablierten öffentlichen Meinung erbringt Park & Ride kaum nachhaltig positive Wirkungen für Ballungsräume. Park & Ride erscheint insgesamt ungeeignet für eine zukunftsorientierte Verkehrspolitik.“
(Dr. Johannes Klühspies, München; https://www.kluehspies.de)

Mehr Infos auch unter https://de.wikipedia.org/wiki/Parken_und_Reisen