Geplanter Solarpark Igelsdorf Süd
Auf 11 ha sollen zwischen Baiersdorf und Bubenreuth zu beiden Seiten der Bahn PV-Anlagen entstehen. Leider sind die gewählten Flächen sehr sensibel, denn es handelt sich um die letzten Brutstandorte des Kiebitzes zwischen Erlangen und Forchheim, und auch die Rote-Liste-Arten Rebhuhn und Feldlerche sind betroffen. Ronald Stoyan hat in der GR-Sitzung am 19.12. 2023 dargelegt, dass die Planung gravierende Mängel aufweist:
- wurde die saP (spezielle artenrechtliche Prüfung) zum falschen Zeitpunkt kartiert (Ende April statt Ende März), so dass gar keine Kiebitze erfasst werden konnten. Aus unserer Sicht muss die saP wiederholt werden.
- wurde das Rebhuhn zwar erfasst, aber es wurden keine Ausgleichsmaßnahmen vorgeschlagen. Bei einer Art mit so hohem Gefährdungsstatus ist das ein grober Fehler.
- wurden Alternativflächen gar nicht erst geprüft.
- sind die Ausgleichsmaßnahmen von 2,3 ha viel zu klein für die entstehenden Habitatsverluste.
Den ausführlichen Ausführungen von Ronald hat das Gremium zwar interessiert zugehört, aber man wollte nicht vom Gemeinderat und der Verwaltung aus handeln, sondern schob das Problem auf unsere grüne Fraktion ab. Wir sollen die Baiersdorfer darüber nochmal informieren. Das werden wir auch tun, aber wir hätten uns ein starkes Gesamtvotum gewünscht. Es kann nicht sein, dass die wichtige Energiewende auf Kosten der Artenvielfalt geschieht. Und unserer Meinung gibt es ja durchaus Nachbesserungspotenziale, die nicht ausgeschöpft wurden.
Erhöhung der geforderten Stellplätze bei Bauvorhaben um 10% für Besucher
Nach Erläuterung unserer Überzeugung, dass mehr Parkplätze nur zu mehr Versiegelung und zu mehr Pkws führen, kam von der SPD-Fraktion sogar der Antrag, die geforderten 10% auf 15% zu erhöhen. Als Begründung wurden dieselben Argumente vorgebracht, die wir dagegen gestellt haben. Die Stellplatzsatzung sei das „scharfe Schwert“, da wir sonst mit einer Komplettversiegelung der nachverdichteten Flächen durch die Bauträger zu rechnen hätten. Dass genau das mit der vorhandenen Stellplatzsatzung geschehen ist, zeigt das Negativbeispiel für Nachverdichtung in der Hans-Paulus-Strasse.
Die Studie „Lebendige Städte“ unterstützt die grüne Argumentation im Gemeinderat. Danach nimmt durch ein abnehmendes Stellplatzangebot in Städten auch die Pkw-Nutzung langfristig ab. Wir Grüne erachten eine Parkraumplanung mit flexiblem Stellplatzschlüssel – abhängig von den vorhandenen Gegebenheiten wie Carsharingangebot, Nähe zum ÖPNV und zu Nahversorgern, Haushaltsgröße usw. – als zwingend notwendig. Nur so können wir den MotorisiertenIndividualVerkehr (MIV) reduzieren und nicht nur Kindern ein gefahrloses Bewegen im öffentlichen Raum ermöglichen.
Unsere Haltung zu Autostellplätzen haben wir schon bei der Sitzung im Bauausschuss am 15.3.2022 deutlich begründet und auf unsere Homepage gestellt. Leider fehlt hier im Gremium jegliches Verständnis für eine zukunftsfähige Ortsentwicklung mit einer Mobilität jenseits des eigenen Autos. Ein Austausch über Chancen und Möglichkeiten eines deutlich reduzierten Stellplatzschlüssels für Bubenreuth müsste auf neutraler Ebene jenseits der Fraktionen und mithilfe von unabhängigen Experten auf Augenhöhe gemeinsam erarbeitet werden. Dafür wird im GR leider die Notwendigkeit nicht gesehen und so lange wird weiter an schlechten Lösungen rumgedoktert.
Stand Nahwärmenetz
Nach dem Debakel mit der Firma Duobloq und der verlorenen Zeit damit sieht es im Moment wieder hoffnungsvoller aus, dass sich – im Gebiet Hoffeld – eine Heizzentrale auf kommunaler Fläche etablieren lässt. Gespräche mit möglichen Anbietern laufen. Wir werden den Prozess beobachten und begleiten und hoffen hier auf eine baldige und verlässliche Umsetzung, damit mehr erneuerbare Energien endlich auch bei der Wärmeversorgung hier bei uns Einzug halten.