Archiv des Autors: Gabriele Dirsch

Und was macht das CO2-Förderprogramm?

Mittlerweile ist das Förderprogramm bei den Bubenreuther Bürger*innen bekannt und könnte zum Erfolgsmodell werden, das auch ortsübergreifend Beachtung findet. Leider wurde das Versprechen, die 2022 eingestellten Mittel von 100.000 € im Jahr 2023 auf 200.000 € zu verdoppeln, nicht gehalten. Die aktuelle Haushaltslage nötigt die Kommune zu Einsparungen. Für uns werden diese leider an der falschen Stelle angesetzt. Deshalb leeren sich die Fördertöpfe schneller und der Fördertopf für PV-Anlagen und Wärmedammmaßnahmen ist seit Anfang Juli 2023 bereits ausgeschöpft. Weitere Anlagen können in diesem Jahr nicht mehr gefördert werden. Das ist sehr schade, denn wir waren jetzt im 1. Halbjahr 2023 auf einem guten Weg, den erforderlichen Zubau von 40 PV-Dachanlagen/Jahr zu erreichen.

Der aktuelle Stand der abgerufenen Förderanträge seit Beginn des Förderprogramms 9/2021 ist in folgender Tabelle aufgeführt:

Unserer ursprünglichen Idee wird damit leider nicht Rechnung getragen. Wir wollten durch eine bewußt sehr hohe Förderung zu Beginn und einer Reduktion der Förderquote über die 3 Jahre Laufzeit, schnelles Handeln belohnen, das angesichts der Klimakrise auch dringend notwendig wäre.

Gabriele Dirsch

Wie geht es eigentlich den Flatterulmen, die wir im Juni 2019 gepflanzt haben?

„Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt.“
Aleksej Andreevic Arakceev
(1769 – 1834), russischer General und Staatsmann

Von den ca. 20 Flatterulmen, die wir im Juni 2019 zusammen mit Aktiven von fridays for future Bubenreuth an drei Stellen in Bubenreuth pflanzten, haben sich praktisch alle nach 4 Jahren an ihrem neuen Standort sehr gut etabliert. Dies wollen wir gerne in dieser kleinen Fotodokumentation zeigen:

Birkenallee bei den Containern links
2019

2023

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Eindrücke vom Sommerfest an der Regnitz

Das Wetter spielte mit und wir konnten am Schlossangerrad zwischen Möhrendorf und Oberndorf zusammen mit den drei Grünen Regnitz–Ortsverbänden Möhrendorf, Baiersdorf und Bubenreuth ein schönes Sommerfest feiern. Es war genügend Zeit für interessante Gespräche mit den Landtagskandidatinnen, aber auch untereinander über notwendige kommunale Maßnahmen, die z.B. für eine gelingende Energiewende dringend geboten sind.


Christian Zwanziger (li vorne), Moni Tremel (re vorne) mit Mitgliedern der Kreistagsfraktion

Neben Kaffee und Kuchen und leckeren kulinarischen Angeboten vom Grill gab es auch einen Infostand der Erlanger Solawi (Solidarischen LandWirtschaft), die ihre aktuellen Gemüse-Ernteteile vorstellte sowie weitere Produkte ihrer regionalen Anbieter wie Obstsäfte der Lillinghofer Obstbauern aus der Hersbrucker Schweiz oder Brot aus der Biobäckerei Mehl in Hetzles.

„Solidarische Landwirtschaft Erlangen“ bedeutet, in Kooperation mit heimischen Bauern regionale und ökologische Lebensmittel zu beziehen. Die Idee folgt den Grundsätzen „Regional, Fair, Transparent“. Die Bauern erhalten einen festen Monatsbeitrag, die Teilnehmer*innen beziehen hierfür einen wöchentlichen Ernteanteil. Landwirte können mit den festen Einnahmen für die ganze Saison kalkulieren. Das schafft Sicherheit für die Bauern und verteilt das Risiko von Ernteausfällen z.B. durch Wetterkapriolen auf viele Schultern. Die Ernteteiler*innen profitieren von regional und qualitativ hochwertig erzeugtem Gemüse nach ökologischen Grundsätzen.

Mit Fragen zum persönlichen Lebensmitteleinkauf informierte die Solawi über regionale und nachhaltige Möglichkeiten jenseits von Discountern und Supermärkten.

Danke Mara, willkommen Gerhard!

Mara Kortmann ist aus beruflichen Gründen nach drei Jahren engagierter Arbeit aus dem Gemeinderat ausgeschieden. Sie war am Schluss besonders im KEU (= Klima, Energie, Umwelt)-Ausschuss aktiv und kämpfte hier mit viel Herzblut für mehr Klimaschutz in Bubenreuth. Wir sagen ihr an dieser Stelle ganz herzlich DANKE und wünschen Mara ALLES GUTE FÜR IHRE ZUKUNFT!

Ihren Sitz im Gemeinderat übernimmt Gerhard Heeg. Er wurde am 23.5.2023 in der Gemeinderatssitzung vereidigt.

Gerhard ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt seit 19 Jahren in Bubenreuth. Er hat an der FAU Englisch und Sozialkunde studiert und arbeitet an der Staatlichen BOS in Nürnberg, dort ist er Ansprechpartner für Inklusion und Personalrat. Von 2012 bis 2016 trainierte er die Mädchenfußballmannschaft seiner Tochter, von 2016 bis 2022 war er Sprecher des Grünen Ortsverbands Bubenreuth. Jetzt freut er sich auf die neue Herausforderung im Gemeinderat: „Für mich als Lehrer für Politik ist das hoffentlich eine praktische Erfahrung in Sachen Teilhabe, mit der ich künftig auch meine Schülerinnen und Schüler zur Partizipation am Gemeinwesen begeistern kann.“

Damit wird unsere Fraktion im Durchschnitt wieder älter. Wir würden uns daher sehr über weitere junge Menschen freuen, die an Kommunalpolitik interessiert sind. Unser monatlicher Öffentlicher Stammtisch bietet eine gute Gelegenheit zum Kennenlernen.

Statement zu dem EN-Artikel vom 14.3.2023 über den Haushalt 2023

Es ist unglaublich, dass ein so einfaches Ergebnis wie das der Abstimmung zum Haushalt im Gemeinderat falsch, nämlich als einstimmig, wiedergegeben werden kann. Unsere 2 Gegenstimmen waren unübersehbar. Aber anscheinend haben die vielen Lobeshymnen über die fraktionsübergreifende „angenehme Zusammenarbeit“ „mit einem ganz neuen Geist“ und „konstruktiver Athmosphäre“ dazu geführt, dass auch die Sinne etwas trübe wurden und die Achtsamkeit nachließ. Denn neben dieser wichtigen Voraussetzung für gute Entscheidungen zählt eben auch, was am Ende umgesetzt wird. Und angesichts der sich dramatisch verschärfenden Klimakrise mit fatalen Folgen auch für uns in Bubenreuth können wir diesen Haushalt gar nicht geschlossen mittragen, der Kürzungen in Klimaschutzmaßnahmen vorsieht statt vorhandene Planungen zu überdenken und entsprechend nachzubessern.

Unsere Haushaltsrede 2023

Liebe Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat, lieber Herr Bürgermeister, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Ich habe lange mit mir gerungen, wie ich den vorliegenden Haushalt bewerten soll. Ich werde nach reiflicher Überlegung trotz starker Bedenken zustimmen.

Letztlich ausschlaggebend ist für mich, dass es in der sehr konstruktiven Atmosphäre der Beratungen gelungen ist, 50.000 Euro für die Umsetzung des vom Büro „ins“ vorgeschlagenen Radverkehr-Sofortprogramms in den Haushalt einzustellen. Damit können noch im laufenden Jahr zahlreiche Maßnahmen auf den Weg gebracht werden, so wurde es mir zugesagt. Dazu gehören unter anderem praxistaugliche Fahrradbügel an vielen Stellen im Ort, Abmarkierungen auf der Hauptstraße und Service-Stationen mit Luftpumpen und Pannen-Kits im Ortsgebiet – kleine erste Schritte, aber Radfahrer:innen werden endlich auch bei uns als Verkehrsteilnehmer wahrgenommen. Ich hoffe, dass dies nur ein Anfang ist, und in den kommenden Jahren deutlich größere Summen für eine echte Verkehrswende aufgewendet werden, die im auf den Autoverkehr fixierten Bubenreuth überfällig ist wenn man bedenkt, dass gerade die 60-fache Summe für das Parkhaus ausgegeben worden ist.

Ich zitiere: „Der Gemeinderat räumt der Dringlichkeit des Klimaschutzes den Stellenwert und die Relevanz ein, die es benötigt, um weitere Maßnahmen zur CO2-Reduktion zeitnah umzusetzen. Alle Aktivitäten in der Kommune werden in Hinblick auf ihre Klimawirkung bewertet und bei ihrer Umsetzung maximaler Klimaschutz angestrebt. Maßnahmen zum Klimaschutz werden mit höchster Priorität bearbeitet.“

Erinnert sich noch jemand? Diese Aufforderung der jungen Generation wurde vor 4 Jahren mit großer Mehrheit vom Gemeinderat beschlossen. Wie sieht es mit der Priorität des Klimaschutzes seitdem bei den Investitionen aus?

In den letzten Jahren hat Bubenreuth große Vorhaben auf den Weg gebracht. Das Kulturzentrum H7 mit 10 Millionen Euro und das Parkhaus mit 3 Millionen Euro stechen heraus. Beides sind in Beton gegossene Maximallösungen, die aus einer Immer-Weiter-Immer-Größer-Logik entstanden sind, die nach unserer Meinung nicht mit dem Beschluss zum Klimaschutz vereinbar ist. Man stelle sich vor, nur ein Teil der Millionen von Steuergeldern wären stattdessen Weiterlesen

Neujahrspunsch am 8. Januar ’23 auf dem Eichenplatz

Trotz regnerischer Witterung haben sich der ein oder die andere an Grüner Ortspolitik  Interessierten zu Punsch und Glühwein auf den Eichenplatz einladen lassen. In kleineren Runden wurde über die Situation in der Ukraine oder in Lützerath genauso intensiv diskutiert wie über das geplante Baugebiet Posteläcker und unsere Haltung dazu.

Das Treffen bestätigte wieder einmal, wie wichtig es ist, miteinander im Gespräch zu bleiben und einen offenen Austausch zu pflegen.

Posteläcker: Mega-Projekt in Bubenreuth

So betitelte die EN am 28.01.2023 ihren Artikel dazu.

Ja, Posteläcker ist ein Mega-Projekt. Es ist DIE Chance für eine nachhaltige Entwicklung des Ortes, aber es kann auch zum Negativbeispiel einer rückwärtsgewandten Ortspolitik werden. Dass dies nicht so wird, dafür setzen wir Grüne uns im Gemeinderat ein. Die Ergebnisse aus den letzten beiden GR-Klausuren lassen hoffen, dass sich eine vertretbare und langfristig tragbare Baugebietsentwicklung realisieren lässt. Noch steht vorausschauender Klimaschutz weit oben auf der Agenda. Das darf sich auch bei aktuell steigenden Preisen für Fachkräfte und Baumaterialien nicht ändern. Denn die Kosten für die nachfolgenden Generationen werden bei Nichtbeachtung die jetzigen Baukosten weit übersteigen.

Dass wir Grüne uns – wie im EN-Artikel erwähnt – für den Erhalt der alten Obstbäume einsetzen, stimmt. Allerdings hinterlässt der Artikel den Eindruck, dass dies das einzige wäre, wofür wir uns stark machen. Dem ist natürlich nicht so, denn dank uns wird ernsthaft über die Entwicklung eines weitgehend autofreien Gebietes, großflächige und attraktive Frei- und Grünräume und eine ansprechende und ökologisch gebaute Architektur als Notwendigkeit für ein nachhaltiges Quartier diskutiert. Auch wurde die aktive Einbindung der Bürgerschaft als notwendige Voraussetzung für die Akzeptanz dieses Projekts festgelegt. Und dass jetzt mit einem Bio-Nahversorger Gespräche geführt werden, ist ebenfalls auf einen Impuls unsererseits zurückzuführen. Die 2. Infobroschüre der Gemeinde zum Entwicklungsgebiet „Posteläcker“ enthält all diese Ergebnisse.

Jetzt heißt es für uns, gut darauf zu achten, dass hier nicht vonseiten des Bauträgers scheibchenweise Abstriche gemacht und diese vor allem vom Gemeinderat als unumgänglich hingenommen werden.

Tempo-30-Kampagne im Landkreis ERH

Mehr als drei Wochen standen die Tempo-30-Plakate an den wenigen Stellen in Bubenreuth, wo noch keine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 existiert: in der Birkenallee Süd und in der Neuen Straße/Hauptstraße. Hinter der Aktion, die zeitgleich von mehreren Grünen Ortsverbänden im Landkreis durchgeführt wurde, steht nicht nur die Forderung nach Tempo 30 in Ortschaften, um Lärm- und Abgasemissionen zu reduzieren, sondern auch die Forderung nach einer Änderung der Straßenverkehrsordnung, um den Kommunen mehr Entscheidungsspielraum zu ermöglichen. Die Initiative „Lebenswerte Städte und Gemeinden“ macht sich dafür stark, den Kommunen hier mehr Gestaltungsmöglichkeiten zu geben, da sie selbst am besten ihren jeweiligen Ort und das dortige Potenzial zu einer echten Verkehrswende kennen.

Auch der Deutsche Städtetag unterstützt diese Ziele: „Wir wollen den Verkehr in den Städten effizienter, klimaschonender und sicherer machen. Dafür brauchen wir aber vor Ort mehr Entscheidungsspielräume. Die Kommunen können am besten entscheiden, welche Geschwindigkeiten in welchen Straßen angemessen sind. Wir wollen in unseren Städten nicht flächendeckend Tempo 30 einführen. Und wir wollen keine pauschalen Regelungen für alle Städte. Aber wir wollen, dass Städte selbst entscheiden und neue Modelle von Geschwindigkeiten erproben können.“

Inzwischen hat auch die Energiewende Bubenreuth einen Auftrag an den Gemeinderat gesendet, als Kommune Mitglied der Initiative „Lebenswerte Städte und Gemeinden“ zu werden. Wir finden, dass möglichst viele Kommunen hier Mitglied werden sollten, um den Druck auf das Verkehrsministerium zu erhöhen, schnellstmöglich die Straßenverkehrsordnung dahingehend zu ändern. Stand 12.02.2023 sind es schon 445 Kommunen.