Vor einigen Tagen meldeten die Medien, dass 2020 in Deutschland mit einer mittleren Temperatur von 10,4 Grad das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war. Das bisher wärmste Jahr war 2018, gefolgt von 2014, 2019 und 2015. Global war 2020 eines der wärmsten drei Jahre und fast so heiß wie 2016 – obwohl die Temperatur 2016 durch einen besonders starken El-Niño-Effekt nach oben getrieben und 2020 am Jahresende durch La Niña gedämpft wurde.
Ausgehend vom Mittelwert von 13,7 °C der vorindustriellen Periode von 1850 bis 1900, dem Referenzwert für das Pariser Klimaabkommen, lag der globale Temperaturanstieg nach Angaben der WMO 2020 bei 1,2 (±0,1) °C, die Durchschnittstemperatur bei 14,9 °C. Seit etwa 1975 steigt die globale Temperatur sehr gleichmäßig, während es in den hundert Jahren davor viel stärkere Schwankungen gab. Sollte La Niña in diesem Jahr keine merkliche Temperaturveränderung nach unten bewirken, ist das ein weiteres alarmierendes Signal, dass die politisch gesetzten Klimaziele wahrscheinlich zur Makulatur werden.