Stellplätze contra Wohnungen

In der letzten Bauausschusssitzung am 17.5.2022 hat es sich wieder bestätigt:

Mit althergebrachten Satzungen wie unserer ’neuen‘ Stellplatzsatzung, schaffen wir keine Mobilitätswende.  In der Damaschkestrasse ist eine Umnutzung von Gewerbeflächen in möglichst viele Wohnungen geplant. Dies scheitert jedoch an der Anzahl der vorzuweisenden Stellplätze. Dadurch sind nur 6 Wohneinheiten (zwischen 120 – 140 m²) möglich, da höchstens 12 Stellplätze auf dem Grundstück  darstellbar sind. Mit kleineren Wohnungen wären durchaus mehr Wohneinheiten möglich und sinnvoll gewesen.

Aber diese Option fand keine Mehrheit, da „die Autos ja da sind und irgendwohin müssen. Wir können ja niemandem vorschreiben, wieviele Autos er besitzt“. Große Angst besteht ausserdem, dass Autos, für die es auf dem Grundstück keinen Stellplatz gibt, auf der Strasse parken und hier Radfahrer gefährden könnten.

Über die gesamte Länge der Damaschkestrasse herrscht Enge und Radfahrer und Autos müssen schon immer rücksichtsvoll nebeneinander koexistieren.

Dass es durchaus auch wohnungssuchende Menschen gibt, die mit weniger oder gar keinem Auto auskommen (und dafür vielleicht auch weniger Miete zahlen müssen), ist für viele nicht vorstellbar. Und dass wir angesichts der Klimakrise keine Zeit haben, zu warten, bis die Pkw-Anzahl freiwillig reduziert wird, auch nicht. So wird jede Veränderung blockiert und mit dem Finger auf die Bundesregierung gezeigt. Aber selbst die ist mittlerweile schon weiter, wie das kurze Interview mit der SPD-Bundesbauministerin Klara Geywitz zeigt. „Wenn man schon nachverdichtet, kann man nicht noch zusätzliche Stellplätze schaffen.“

Aber wann diese Erkenntnis im Bubenreuther Gemeinderat ankommt, steht in den Sternen.