Im August 2019 stellten wir den Antrag auf ein Ratsbegehren, um die Bürger*innen zum Vorhaben H7 als sozio-kulturelles Zentrum zu befragen. Im Antrag hatten wir formuliert, dass der Entscheid durchgeführt werden soll, wenn die (damals bereits beauftragte) Machbarkeitsstudie den Bürger*innen zur Verfügung gestellt werden kann.
Eine Behandlung unseres Antrags hatte sich bis in den Herbst 2020 hinausgezögert, die Machbarkeitsstudie war zwar ab April 2020 im Rathaus vorhanden, wurde vom Bürgermeister jedoch bis März 2021 zurückgehalten.
Wir Grüne waren von der Nutzungskonzeption nie komplett überzeugt. Aus zwei Hauptgründen: Für uns gehört das Museum in die Geigenbauersiedlung, dort hätte es den thematischen Bezug zur Umgebung und evtl. sogar einen naheliegenden Kontext zum Gebäude, wenn man an das Höfner-Gelände oder die frühere Geigenbauschule (heutiges Senior*innenenheim) denkt. Der zweite Grund ist ein Kindergarten, der bei Entwicklung des Gebietes Posteläcker notwendig würde. Die Hofstelle H7, konkret die Scheune, wäre der ideale Standort, um den Bubenreuther Norden bzgl. der Kinderbetreuung abzudecken. Dieser Standort wäre fußläufig aus der Vogelsiedlung zu erreichen, da die Hauptstraße nicht überquert werden müsste, und die Verkehrssituation vor dem kath. Kindergarten würde entspannt. Diese Chance wurde vertan, mehr Platz im Rathaus durch einen Umzug von Bücherei und Museum hatte Priorität.
Wir haben die einzelnen Aspekte zum Thema H7 bereits in einem extra Beitrag detailliert beleuchtet (Faktencheck).
Wir hatten gehofft, mit der Machbarkeitsstudie entsprechende Informationen zu bekommen, die eine Einschätzung über den potentiellen Erfolg des Museums erlauben. Allerdings enthält die Studie keinerlei Angaben hierfür. Weder das Potenzial noch die Kosten lassen sich mit der Studie wenigstens ansatzweise einschätzen und wir fragen uns, wie man diese Studie beauftragt hat. Entnehmen kann man der Studie lediglich, dass das Museum mit Geigenbau und Migration eine einzigartige Kombination anbietet und dass wenigstens eine Vollzeitstelle nötig sei, um das Museum zu betreiben; ein Betriebskonzept fehle.
Wir bereits gesagt, wir halten die Nutzungskombination für nicht die sinnvollste, wollten dies aber gerne von den Bürger:innen entschieden haben. Einen entsprechend klaren und verbindlichen Entscheid hat die politische Mehrheit im Gemeinderat abgelehnt, stattdessen wurde eine Befragung der Bürger*innen durchgeführt, die jedoch nur Detailaspekte innerhalb der fest vorgegebenen Nutzungskombination aus Bürgertreff, Museum und Bücherei abgefragt hat. Im Ergebnis kann man aber klar die Zustimmung der an der Befragung teilnehmenden Bürger:innen für die geplante Gestaltung von H7 erkennen.
Wir akzeptieren diese Rückmeldung aus der Bubenreuther Bürgerschaft und werden das Vorhaben H7 deshalb nicht weiter infragestellen.