Wie bei einigen andern Politikfeldern, sehen wir auch bei Sicherheit gänzlich unterschiedliche strategische Schwerpunkte; man könne auch das neue Modewort Ideologien dafür verwenden. Die Union setzt eher auf härtere Maßnahmen und Strafen, wir Grünen auf Prävention, Bildung und Zusammenarbeit. Die SPD ist irgendwo dazwischen; das ist nicht so leicht herauszulesen, weil ihr Programm bei Sicherheit deutlich anders strukturiert ist. Auch bei Sicherheit arbeitet die Union gerne auf Slogans ohne wirkliche inhaltliche Substanz. Ein wunderbares Beispiel ist der Absatz zu Cannabis, den wir hier notgedrungen wörtlich wiedergeben müssen, weil er einfach absurd ist: „Kiffen verboten. Die Ampel ist mit ihrem Cannabis-Gesetz gescheitert.* Es begrenzt weder den Konsum, noch drängt es den Schwarzmarkt zurück. Stattdessen erleben wir brutale Bandenkriege.** Die Legalisierung dieser Droge nehmen wir deshalb zurück.“
(*Das ist einfach Blödsinn; so etwas könnte man nach wenigen Monaten gar nicht feststellen, schon gerade nicht in Bayern, wo die CSU die Umsetzung des Gesetzes verhindert. **Das ist eine an dieser Stelle aus dem Nichts gezauberte Aussage von geradezu Trumpscher Qualität.)
Alle drei Parteien wollen ein moderneres Polizeigesetz, die Cybersicherheit und die Sicherheit der Kritischen Infrastruktur verbessern und den Katastrophenschutz aufwerten. Wir Grüne denken dabei auch stark an länderübergreifende Zusammenarbeit, Medienbildung und an eine Verbesserung der unabhängigen Berichterstattung ohne Fake News durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Wir haben auch die Nutzung von Kryptowährungen für Straftaten im Blick. So weit sind SPD und Union noch nicht. Alle wollen gegen Steuerbetrug und Geldwäsche vorgehen.
Die Union will über eine Herabsetzung des Alters für Strafmündigkeit nachdenken (derzeit 14 Jahre). (Verantwortung also für Straftaten, aber nicht für die Gesellschaft. )
Union und SPD wollen härtere Strafen für Angriffe auf Polizisten oder Rettungskräfte.