„Wer bei Schnee und Eis Streusalz verwendet, schädigt die Natur,“ sagt der Bund Naturschutz. Er empfiehlt daher abstumpfende Alternativen wie Splitt, Granulat oder Sand (im Handel am Umweltzeichen Blauer Engel erkennbar). Leider ist die Anwendung von Salz bequem und vordergründig billig. So werden in Deutschland jährlich rund 1,5 Millionen Tonnen Streusalz auf Straßen und Wegen ausgebracht. Berücksichtigt man allerdings die ökologischen und volkswirtschaftlichen Schäden, so sieht die Rechnung anders aus: An Bäumen und Böden entlang von Straßen entstehen Schäden, die meist erst nach Jahren erkennbar werden, wenn der Baum Blattrandnekrosen (Gelbverfärbungen) und Trockenheitszeichen trotz vorhandener Feuchtigkeit zeigt, da die Wasseraufnahme der Bäume behindert und die Nährstoffaufnahme erschwert wird. Auch Tiere leiden stark unter den Salz. Außerdem werden Autos und Bauwerke, insbesondere Brücken mit Eisenträgern, nachhaltig geschädigt und ihre Lebensdauer erheblich verkürzt.
Viele Kommunen – auch Bubenreuth – verbieten den Grundstücksbesitzern den Einsatz von Streusalzen und empfehlen ökologischere Varianten gegen Glätte (§10 der Reinigungs- und Sicherungsverordnung). Leider gilt auch hier: Wo kein Kläger, da kein Richter. Und so verwundert es nicht, dass man als Winterspaziergängerin durch Bubenreuth immer wieder über große Salzhaufen stolpert, die unbedacht hingeworfen wurden.
Aber auch die Gemeinde Bubenreuth verwendet auf ihren Straßen Streusalz. Am Bauhof konnten bisher 25 t Streusalz gelagert werden, was den Verantwortlichen zu unsicher war, wenn das Salz im Winter auszugehen drohe.
Als am 25.07.2017 im Gemeinderat diskutiert wurde, ob ein eigenes Salzsilo (für 60 t Salz, Kosten 30.000 €) angeschafft werden sollte, plädierten wir Grüne dafür, die Priorisierung der Straßen zu ändern, die neben Räumen auch mit Auftausalzen bearbeitet werden müssten, da sie besondere Gefahrenquellen darstellen. Das sind zum Beispiel steile Hänge oder die Busstrecke.
Wir forderten, vergleichbar mit Erlangen, die Nebenstraßen nicht mehr zu räumen und die Bevölkerung zur gebotenen Vorsicht aufzurufen. Dadurch hätten wir erstmal ausprobieren können, wie weit wir die eingesetzte Salzmenge reduzieren könnten. Von zukünftig wärmeren Wintern und damit geringeren Räumfahrten mal abgesehen.
Leider wurden wir damals vom Rest des Gemeinderats überstimmt und so steht heute ein teures Salzsilo auf dem Bauhof, und gestreut wird immer noch bis in die letzte Sackgasse hinein.
Ele Dirsch